Beschreibung Geräteträger RS 09

Der Geräteträger RS 09 wurde zur universellen Kraft- und Arbeitsmaschine entwickelt und entsprach dem damaligen internationalen Höchststand der Technik. Im August 1955 wurde die Null-Serie aufgelegt und bis zum Jahre 1957 erprobt. Nach erfolgter Überarbeitung begann im gleichen Jahr die Produktion mit zunächst 200 Stück Der Geräteträger besitzt vielseitige Anbaumöglichkeiten für Arbeiten in der Land- und Forstwirtschaft, im Garten- und Obstbau und in vielen Industriezweigen. Es gab zirka 30 Anbaugeräte die serienmäßig Hergestellt wurden, und noch einmal 20 die spezielle Entwicklungen waren und auf Kundenwunsch gefertigt wurden. Als Motor kam ein Zweizylinder-V-Motor der Firma Warchalowski (Wien) zum Einsatz. Er leistete 18 PS. Nach dem Einbau einiger Hundert Originalmotoren FD 21 wurde aus Kostengründen der Motor im Dieselmotorenwerk Schönebeck in Lizenz gefertigt. Aufgrund von falsch überlieferten Konstruktionsunterlagen sowie mangelhaftem Material wurde die Leistung zur Sicherstellung der Standfestigkeit auf 15 PS begrenzt. Nach Ablauf der Lizenz wurde das Triebwerk in vielen Details überarbeitet und trug fortan die Bezeichnung FD 22. Seine Leistung betrug 16,5 PS, später dann 18 PS.

Ab Fahrgestellnummer 53522 wurde der überarbeitete RS 09 in die Serie übernommen. Die Neuerungen umfassten im wesentlichen : Sitzschale und -federung, Zapfwellengetriebe und der überarbeitete Motor FD 22. Desweiteren wurden alle Geräteträger mit einer Dreipunktaufhängung versehen. Sitzschale und -federung waren komfortabler und die Zapfwellen wurden jetzt nicht mehr über eine Königswelle geschaltet (rechts), sondern über zwei Gestänge. Die Schalthebel wurden nun in die Lenksäule integriert. Der Holm wurde von 12 auf 14 Löcher verlängert um den gleichzeitigen Anbau von Ladepritsche und Mähwerk zu ermöglichen. Die Hydaulikanalge wurde ab Fahrgestellnummer 56580 überarbeitet. Die Überarbeitung umfasste eine verbesserte Pumpe, einen neuen Verteiler, ein neuer Arbeitszylinder und ein verbesserter Steuerschieber. Mit der ab 1963 Eingeführten neuen einheitlichen Motorenbezeichung änderte sich diese von FD 22 in 2 KVD 9 SVL. Mit Einführung des RS 09/122 wurden alle Geräteträger mit sogenannten Fangrahmen ausgerüstet, die wahlweise mit einem Wetterverdeck versehen werden konnten. Außerdem wurde das Getriebe zwecks vorgesehener weiter Leistungssteigerungen verstärkt.

Eine weitere Neuerung ist seine konstruktive Ausführung als Zweiwegschlepper. Schnelles und einfaches Umrüsten des Sitzes sowie Umstecken der Bedinungselemente ermöglichen ein Fahren entgegen der normalen Fahrtrichtung, wobei Fahrunsicherheit, wie sie beim Rückwärtsfahren auftritt, ausgeschlossen wird. Kurios ist das es kein serienmäßig hergestelltes Anbaugerät gab, wo die Umrüstung erforderlich wird.