Die hauptsächliche Neuerung beim RS 09/124 bestand darin das er mit einem Vierzylinder-V-Motor vom Dieselmotorenwerk Cunewalde ausgerüstet wurde. Bei Produktionsaufnahme 1964 leistete der Motor 25 PS. Durch eine 1967 durchgeführte konstruktive Überarbeitung dergleichen stieg die Leistung auf 30 PS. Parallel mit der Motorentwicklung lief die Fahr- und Triebwerkentwicklung. Als Anhaltspunkte seien die Weiterentwicklungen genannt : Verstärkung des Rahmens (Träger), Verzahnung des Spurhebels (geringere Störanfalligkeit), Verwendung von Doppelbereifung (Vorteile gegenüber Gitterrädern), Einbau einer Fahr-Stand-Schaltung mit Winkeltrieb. Ebenfalls neu ist die Möglichkeit den Geräteträger mit einer automatischen Anhängerkupplung (A3, [tip:TGL=Technische Normen, Gütevorschriften und Lieferbedingungen] 5048), die auf die Zugmaschine mit einem Spezialbock befestigt wird, auszurüsten. Damit ist der GT 124 in der Lage als Zugmaschine Transportarbeiten auszuführen. Dabei muß der Geräteträger gemäß einer verbindlichen Forderung der KTA mit einem Fangrahmen ausgerüstet sein. Bei späteren Modellen wurde zur Versteifung des Fangrahmens statt des Wetterverdecks ein stabiles Blechdach montiert, das wahlweise zu einer komplett geschlossenen Kabine umgebaut werden konnte. Weiterhin wurden die Anhängemassen begrenzt, und zwar bei ungebremsten Anhängern aus 1500 kp und bei gebremsten Anhängern auf 3000 kp. Um der beim Zugbetrieb über dem Geräteträgerschwerpunkt angreifenden Zughakenkraft zu begegnen, muß über der Vorderachse auf dem Längsträger eine Zusatzmasse von 250 kg angebracht werden.
Durch die neue Lenkung konnten die Bedienkräfte um etwa 50 % gesenkt werden. Lenk- und Spurhebel wurden verändert. Das Lenkgetriebe wurde verstärkt: der Lenkfinder ist jetzt rollengelagert. Das Wichtigste an der neuen Vorderachse sind die verstärkten Achsschenkelbolzen und der größere Abstand zwischen den Lagerbuchsen der Achsschenkel. Dadurch werden die Reaktionskräfte in den Lagerbuchsen der Achsschenkel beträchtlich herabgesetzt. Damit ging der Verschleiß auf ein Minimun zurück, was gleichbedeutend mit einer Verlängerung der Instandsetzungsintervalle ist. Gleichzeitig gestattet die neue Vorderachse, im Zusammenhang mit der neuen Lenkung, einen größeren Hublader anzubauen.
Die Belästigung des Traktoristen durch Abgase wurde mit der zusätzlich erhältlichen, verlängerten Abgasanlage vollkommen vermieden. Die Lärmbelästigung ist zwar bedingt noch immer relativ hoch, doch konnte durch eine Malikustik-Abdeckung des Motors und durch die Anbringung einer Malikustik-Matte an der Kabinendachunterseite eine Senkung des Geräuschpegels erreicht werden.
Quelle: Geräteträger RS 09/124 - eine universelle Arbeitsmaschine, KFT 06/1967 S. 172